Eifersucht – Wie viel ist in Ordnung und Möglichkeiten zur Bekämpfung
Jeder Mensch ist irgendwann in seinem Leben auf die eine oder andere Art eifersüchtig. Bei der einen oder dem anderen ist es auch unterschiedlich ausgeprägt.
Vor allem bei Frauen ist die extreme Eifersucht weit verbreitet. Aber auch Männer sind davon betroffen. Verlustängste, eine starke Persönlichkeit, die niemanden anderen neben sich haben möchte oder ein schwaches Selbstbewusstsein können ausschlaggebend sein.
Das Thema Eifersucht hat schon viele Paare auseinandergebracht, wenn der eine Partner etwas tut, was dem anderen nicht gefällt entsteht ein Konflikt und schürt Misstrauen.
Eifersucht – Ein weit verbreitetes Problem in Beziehungen (c)elements.envato.com – nd3000
Ein wenig Eifersucht ist in Ordnung
Verlustängste haben viele, aber es gibt Menschen die können unterscheiden, ob eine Angst real ist oder eher nur eingebildet. Nur mal nachzufragen, wo er/sie denn gewesen ist, das ist normal. Auch mal zu sagen, dass man es nicht gut findet, wie der Partner mit jemanden geredet oder gar geflirtet hat, wenn auch nur aus Spaß, ist das vollkommen normal.
Eifersucht hat viele Seiten und man muss überlegen, ob es wirklich einen Grund dafür gibt.
Ein „bisschen“ Eifersucht ist also normal und zeigt, dass man den Partner nicht verlieren möchte und liebt.
Wenn die Eifersucht überhand nimmt
Eine krankhafte Eifersucht liegt in der Regel dann vor, wenn die Eifersucht jegliche Fähigkeit des rationalen Denkens ausblendet. Selbst die oberflächlichsten Kleinigkeiten werden plötzlich als Indiz für eine Affäre und Interesse an jemand anderem gewertet.
Personen, welche unter einer krankhaften Eifersucht leiden, sind für Argumente jeglicher Art unzugänglich, sie sehen nur noch das, was ihnen ihr Unterbewusstsein vorgaukelt. Oftmals empfinden sie dabei das eigene Verhalten als vollkommen normal und berechtigt, was es um so schwerer macht, zu ihnen durchzudringen. Im Falle eines solchen Stadiums der Eifersucht, kann nur noch von professioneller Seite geholfen werden, also durch einen Psychologen. Die Schwierigkeit liegt dabei in dem Umstand, dass das eigene Fehlverhalten oftmals nicht registriert wird, es also für den Betroffenen keinen Grund gibt, sich ärztliche Hilfe zu suchen.
Personen, welche Phasen extremer Eifersucht erleben, neigen oftmals auch zu Gewaltausbrüchen. Diese können sich gegen den Partner, gegen sich selbst, gegen den/die vermeindliche/n Nebenbuhler/in und oft auch gegen Gegenstände, die dem Parten gehören, richten.
Die Möglichkeiten der Bekämpfung von Eifersucht
Mit dem Partner reden ist ein guter Anfang. Erklären sie ihr/ihm wie sehr das Verhalten des anderen ihnen zusetzt und welche Schwierigkeiten sie damit haben. Es gibt auch Menschen, die eben eine Vorgeschichte haben, also betrogen wurden. Erklären sie dem Partner was geschehen ist und warum sie vielleicht so reagieren.
Viele Partner verstehen das und versuchen ihnen die Angst zu nehmen. Aber denken sie daran, es wird Zeit brauchen, das geht nicht mit einem Gespräch und alles ist wieder gut. Es braucht Zeit, Zuwendung und vor allem viel Verständnis.
Sollte das nichts bringen, ist eine Therapie (alleine und/oder mit Partner) angeraten.
Ein Eifersuchtsanfall entwickelt sich wie eine Welle. Nur in der Anfangsphase ist es noch möglich, diese unter Kontrolle zu halten. Ist die Welle der Eifersucht erstmal am rollen, ist sie praktisch nicht mehr aufzuhalten. In diesem Fall helfen tatsächlich nur noch beruhigende Medikamente, ansonsten sollte einer direkten Konfrontation aus dem Weg gegangen werden, bis sich der Anfall wieder etwas gelegt hat.
Eine Therapie kann die Beziehung retten!
Eine Therapie sollte in der Regel schon dann in Anspruch genommen werden, wenn sich der Partner über die überzogene Eifersucht aufregt. Dabei muss nicht unbedingt gleich ein Psychologe hinzugezogen werden, oft reicht eine dritte Partei, welche als neutraler Beobachter die Situation begutachtet und seine Meinung dazu äußert.
Tatsächlich ärztlichen Rat erfragen sollte der Betroffene, wenn es zu Ausbrüchen von Gewalt kommt. Dabei spielt es keine Rolle, wie sich diese äußert. Schon ein aggressives Schreien und die Nutzung von Beleidigungen stellt einen Gewaltausbruch dar. Um so mehr zeigt sich der Bedarf ärztlicher Hilfe, wenn sich die Gewalt gegen andere Personen, sich selbst oder gegen Gegenstände richtet. Hier besteht eine hohe Gefährdung, die ohne Hilfe von Außen nicht gestoppt werden kann.
Häufige Fragen zum Thema Eifersucht
Woran erkenne ich eine krankhafte Eifersucht?
Wenn der Partner ständig eifersüchtig ist, obwohl dafür keinerlei Gründe vorliegen! Die Vorwürfe und Verdächtigungen basieren auf reiner Einbildung und sind für den Partner oder Außenstehende in keinster Weise nachvollziehbar. Zeichen einer krankhaften Eifersucht sind:
- Kontrolle der Kommunikation (Post, E-Mails, Telefonate…)
- Auflauern nach der Arbeit oder bei Treffen mit Bekannten (Stalking)
- Unbegründete Unterstellungen
- Erhöhtes Aggressionspotential
Ich wurde betrogen und bin nun ständig eifersüchtig – wird das wieder weniger?
Die Antwort ist ein klares Ja, auch wenn der Weg unter Umständen ein langer ist. Nach einer Enttäuschung ist es sehr schwer, wieder ein Vertrauen gegenüber demselben oder einem neuen Partner aufzubauen. Auch hier sollte unbedingt eine therapeutische Unterstützung genutzt werden um eine ungerechte Behandlung des Partners zu vermeiden.
Wie kann ich meine Eifersucht kontrollieren?
Hier gilt es die Ursache der Eifersucht zu finden. Dazu ist auf jeden Fall Hilfe von außen erforderlich, denn nur ein neutraler Beobachter kann sich ein unvoreingenommenes Bild der Situation machen. Liegt es an mir und meiner Einbildung, sollte ein Psychologe zu Rate gezogen werden. Gibt es tatsächlich Gründe für eine Eifersucht, sollte offen mit dem Partner gesprochen werden um diese zu beseitigen. Die letzte Konsequenz ist hier tatsächlich die Trennung, sollt der Partner kein Einsehen haben.